Uganda mit dem Fahrrad entdecken

Anreise und Visum

Wir reisten mit dem Fahrrad von Rwanda her bei Gatuna über die Grenze zu Uganda. Das Visum konnten wir, obwohl es online anders prophezeit wird, problemlos an der Grenze holen. Für die Länder Rwanda, Uganda und Kenya gibt es das East Africa Visum für 100 USD pro Person.

Die Visagebühren müssen jedoch bar und passend bezahlt werden an der Grenze.

Geographie

Uganda ist hügelig. Nicht ganz so grosse Hügel wie Rwanda, aber es ist ein endloses Auf und Ab. Das Klima ist tropisch-warm. Der Grossteil Ugandas liegt auf einem Plateau auf 1000 Metern über Meer. Es war stellenweise ziemlich heiss. Beispielsweise von Kampala her gegen Osten bis an die Grenze zu Kenya oder auch im Queen Elizabeth National Park. (Da ganz in der Nähe liegt An anderen Stellen war es hingegen wieder angenehm kühl, da es höher gelegen war.

War früher der Regen über das ganze Jahr verteilt, gibt es heute mehrheitlich nur noch eine Regenzeit: März bis Mai. Im Norden Ugandas kann es vorkommen, dass es jahrelang nicht regnet.

Menschen

Die Einwohner Ugandas hatten generell Freude an uns. Sie grüssten uns, riefen uns ebenfalls «Mzungu, Mzungu» (weisse Person, weisse Person) zu, aber in einer fröhlichen Art und Weise. Wir wurden selten nach Geld gefragt, und wenn doch, konnte man gut mit einem lockeren Witz antworten und man hatte es lustig zusammen.

Aber neben allem Herumwitzeln, muss man sich bewusst sein, dass Uganda zu einem der ärmsten Länder der Welt gehört. Einem Strassenverkäufer Früchte zu einem fairen Preis abkaufen, ist sicher nicht verkehrt.

Uganda ist zudem eine sehr kinderreiche Nation: 46,5 % aller Ugander und Uganderinnen sind unter 15 Jahre alt. Im Schnitt gebärt jede ugandische Frau 4,8 Kinder. Dieses massive Bevölkerungswachstum stellt Uganda vor grosse Herausforderungen. Bis 2050 wird sich die Bevölkerungszahl vermutlich verdoppelt haben.

Unsere Route

Von Gatuna radelten wir nach Kabale. Und von Kabale ging es auf kleinen Strassen weiter Richtung Norden zum Kigezi Forest Reserve. Dort am Rande dieses Waldreservates gibt es einen Campingplatz (Koordinaten: ) Dieser Campingplatz wird von einer kleinen Umweltorganisation unterhalten, die auch Schimpansen-Trekking anbietet. Auch wenn man das Schimpansentrekking nicht machen möchte, lohnt sich ein Stopp an diesem Camping. Denn im gleich angrenzenden Wald leben verschiedene Affenarten, die gerne kurz schauen kommen, wenn wieder irgendwelche Touristen ihr Zelt aufstellen. So bekamen wir Besuch von einer Pawianbande und auch von kleinen Schwarz-Weiss-Affen. Wir haben uns dann entschieden, dieses Schimpansen-Trekking auszuprobieren, haben es vor Ort gebucht und können es nun wirklich von Herzen nur wärmstens empfehlen. Wir hatten für 40 USD pro Person unseren eigenen Guide und ein ganzes Team von Trekkern, die mit und für uns (und nur für uns) während fünf Stunden im Dickicht des Waldes herumgestrauchelt sind, stetig auf der Suche nach Fussabdrücken, Kotspuren oder Futterbäumen der Schimpansen. Es war unglaublich anstrengend und schweisstreibend, aber als wir die Schimpansen dann endlich gefunden hatten, war es alle Mühe wert gewesen! Die Schimpansen waren unglaublich nahe, turnten in den Bäumen, kamen runter auf den Boden und beobachteten uns genauso, wie wir sie. Nicht nur wir waren entzückt, die Trekker selbst waren völlig aus dem Häuschen, dass sie uns die Schimpansen zeigen konnten. So viel Enthusiasmus für den Job ist wunderschön!

Nach den Schimpansen ging es für uns gleich mit einem weiteren Highlight weiter: Mit dem Fahrrad durch den Queen Elizabeth Nationalpark zum Äquator. Von den Sätteln unserer Fahrräder konnten wir Elefanten, Gazellen, Wasserbüffel und auch kurz Warzenschweine erblicken. Was für ein Gefühl! Und das Ganze war kostenlos. Am Äquator gab es dann leider kein wirklich prickelndes Schild. Nur ein ganz Kleines …

Wir radelten danach weiter nach Fort Portal. Dort drehten wir nach Osten und folgten der A109 (sie war erstaunlich wenig befahren) bis nach Mityana.

In Mityana entschieden wir uns dann einer circa 70 Kilometer langen Naturstrasse gegen Süden zu folgen. Die Strecke war anstrengend, ein ewiges Auf und Ab, wie üblich in Uganda, aber wunderschön!

In Mitala Maria kamen wir dann auf die grosse Hauptachse, die nach Kampala führt. Wir entschieden uns jedoch in die Gegenrichtung zu fahren. Wir wollten über den Hafen Bukakata auf die Bungala Insel der Ssesse Inseln gelangen. Der Weg auf der Hauptachse war alles andere als schön. Sehr viel Verkehr, sehr laut, sehr heiss. Aber auf dem Weg überquerten wir den Äquator zum zweiten Mal. Diesmal hatte es ein grosses, prächtiges Schild um tolle Erinnerungsfotos zu schiessen.

Nach Kasasa bogen wir dann auf eine Naturstrasse ab, die uns dann nach Bukakata führte.

In Bukakata fährt circa alle zwei Stunden eine Fähre auf die Bungala Insel. Die Fähre ist kostenlos und legt in XX an. Von da sind es an die 30 km bis nach Kalangala, wo die Fähre nach Entebbe fährt. Die 30 Kilometer auf der Insel sind sehr empfehlenswert. Uns hat es unglaublich gut gefallen. Die fast schon roten Strassen, mit dem satten Grün der Bäume ergeben einen wunderschönen Kontrast.

Von Entebbe radelten wir dann hoch nach Kampala. Keine besonders schöne Strecke. Es ist, wie zu erwarten, wenn man in eine Millionenstadt einfährt.

Von Kampala wählten wir dann den südlichsten Weg Richtung Jinja. An Kisoga und Naja vorbei und über den Nil nach Jinja. Die Strecke ist zwar länger, wie der mittlere Weg, doch viel ruhiger. Es gab da fast keinen Verkehr. Auch in Jinja wählten wir dieselbe Taktik. Stets weg bleiben von der nun sehr stark befahrenen Hauptachse A109. Über Lumino erreichten wir schliesslich die Grenzstadt Busia, wo wir über die Grenze nach Kenya radelten.

Fazit

Uganda gefiel uns sehr gut. Landschaftlich und auch von den BewohnerInnen her. Das Schimpansentrekking werden wir bei Lebzeiten nie wieder vergessen und auch nicht, dass wir den Queen Elizabeth National Park mit dem Fahrrad durchquert haben. Wir würden in Uganda wieder mit dem Fahrrad besuchen. Es gibt noch so viel zu entdecken in diesem schönen Land.

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